Nachrichten und Informationen

Hier finden Sie meine aktuellen Nachrichten und Informationen, die den Amateurfunk betreffen, sowie im Archiv die seit 2004 veröffentlichten Texte. Neue und vor Kurzem geänderte Webseiten sind außerdem im Inhaltsverzeichnis gekennzeichnet.
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Nochmals rund um den Brocken - unterwegs im Oberharz
15. - 23.2.2025
 
DLFF-Logo SOTA-Logo Hauptzweck meines Urlaubs im kalendarischen Winter war das Wandern, vorzugsweise im Gebirge und auf Schnee. Da es in meiner Wohngegend eher flach ist und selten Schnee fällt, hatte ich mir als Ziel den Harz ausgesucht. Eine Funkstation zur Aktivierung des einen oder anderen DLFF-Gebiets oder SOTA-Gipfels befand sich auch mit im Gepäck.
 
Basislager nach oben
 
Ortsschild von Schierke Als Ausgangspunkt für die Wanderungen wählte ich Schierke. Dorthin gelangt man stündlich mit der in Wernigerode beginnende Buslinie 264 der Harzer Verkehrsbetriebe (HVB). In Schierke selbst hatte ich ein Zimmer in der hier liegenden Pension Schmidt gebucht.
 
Dort sind, wie in vielen Unterkünften, pro Aufenthaltstag 3,50 € als Kurtaxe zu entrichten. Im Gegenzug erhält man das Harzer Urlaubsticket (HATIX). Es berechtigt zur kostenlosen Nutzung einer Vielzahl von Bussen und Straßenbahnen im ganzen Harzgebiet. Ob sich das rentiert, muss jeder für sich entscheiden. Doch allein die Fahrt mit dem Bus von Wernigerode bis Schierke (2 durchfahrene Tarifzonen = Tarifstufe 2) kostet 5,30 €, die Tarifstufe 1 immer noch 3,20 €. Und Benzin in Höhe der Kurtaxe ist schnell verfahren, wobei an vielen Stellen noch zusätzlich Parkplatzgebühren anfallen. Ich kann daher nur raten, das Auto gänzlich zu Hause oder zumindest vor der Unterkunft stehen zu lassen.
 
DLFF-0006 Nationalpark Harz (16.2.2025) nach oben
 
Harzer Schmalspurbahn nahe Steuerkopf Trotz einer mit -11 °C noch sehr kalten Nacht sollte die Temperatur bis auf -5 bis -4 °C steigen. Das versprachen selbst bei bewölktem Himmel und Nordostwind mit 2 bis 3 Bft halbwegs gute Bedingungen für eine DLFF-Aktivierung zu werden.
 
Schutzhütte und Station nahe Ackerweg Ich hatte mir im 247 km² großen Nationalpark Harz DLFF-0006 die Schutzhütte hier ausgesucht. Sie ist 3 km von der Pension und nicht weit vom Ortsausgang Schierke entfernt, sodass ich bei zu schlechten Bedingungen schnell wieder zur Pension hätte zurückkehren können. Ich erreichte auf 17 und 30 m insgesamt 17 QSOs, wobei der größere Teil auf 30 m entfiel. Auf 20 und 40 m liefen Conteste.
 
Bevor mir nach 1 Stunde ohne Handschuhe die Finger zu kalt wurden, baute ich die Station ab. Für den 4,2 km langen Rückweg nutzte ich Wanderwege oberhalb der Bahnlinie, über die ich im großen Bogen am Bahnhof Schierke vorbei wieder in den Ort zurück gelangte.
 
Panorama - Blick vom Ackerweg nach Südosten
 
DLFF-0886 Harz/Sachsen-Anhalt (17.2.2025) nach oben
 
Blick zum Wurmberg Blick zum Brocken Für den heutigen Tag hatte ich eine Aktivierung im 1661 km² großen Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt DLFF-0886 vorgesehen. Das Gebiet umfasst grob gesagt den gesamten Ostharz. Startpunkt des 2,8 km langen Hinwegs war Königshütte oder genauer die wenige Busstationen von Schierke entfernte Bushaltestelle Königshütte/Alte Brockenstraße.
 
Kammweg Unterstand und Station am Kammweg Von dort führt ein langsam ansteigender Weg bis auf den Kammweg. Etwa in der Mitte des schnurgerade verlaufenden Teils gibt es hier einen Unterstand, den ich für den Aufbau der Station nutzte. Den Mast befestigte ich an einem kleinen Bäumchen. Dies reichte aus, da nur ein Südostwind mit 1 bis 2 Bft wehte. Ich konnte auf allen 4 zur Verfügung stehenden Bändern insgesamt 29 QSOs erreichen. Als sich nach 1½ Stunden niemand mehr meldete, baute ich die Station ab. Diesmal blieben die Finger ausreichend warm, da ich Handschuhe trug.
 
Dem Kammweg weiter folgend erreichte ich nach 3,3 km Elend. Dort gibt es eine kleine Holzkirche, die nach den dort verfügbaren Hinweisen die kleinste ihrer Art in Deutschlands ist. Der Bus brachte mich von der Haltestelle Elend/Kirche zurück nach Schierke.
 
DLFF-0006 Nationalpark Harz (18.2.2025) nach oben
 
Blick zum Kleinen Winterberg (links), Wurmberg (Mitte), Großen Winterberg (rechts) Blick zum Kleinen Feuerstein (links), Großen Feuerstein (Mitte, hinten) und zur Vergessenen Wand (rechts) Der Wetterbericht versprach für den Brocken nach einer mit -13 °C sehr kalten Nacht sonniges Wetter, aber nur -3 bis -4 °C bei Südostwind mit 3 Bft. Letztendlich bewog mich die Sonne, mit dem 1. Zug der Harzer Schmalspurbahn ab Schierke auf den Gipfel zu fahren. Bitte beachten: Die einfache Fahrt auf den Brocken kostet 37 €. Der 716 m hohe Kleine Feuerstein (GMA DA/SA-013) ist gut vom Bahnhof Schierke aus sichtbar. Ebenso sind von dort der 837 m hohe Kleine Winterberg (GMA DA/SA-009), der 971 m hohe Wurmberg (SOTA DM/NS-001) und der 906 m hohe Große Winterberg (GMA DA/SA-003) zu sehen.
 
Blick vom Gipfelplateau zu Wetterwarte und Hütte im Brockengarten Gipfelstein, Funkturm Brocken und Brockenhotel Oben angekommen entschied ich mich nach einem Rundgang auf dem Gipfelplateau jedoch, nicht die Funkstation aufzubauen. Der Wind ließ bei der niedrigen Temperatur trotz Handschuhen keinen längeren Funkbetrieb zu.
 
Schneebedeckte Fichten Harzer Schmalspurbahn kreuzt Brockenstraße Daher trat ich recht schnell wieder den 10,4 km langen Rückweg an, diesmal zu Fuß. Ich nutzte anfangs die Brockenstraße und wechselte am Bahnüberweg auf den nur langsam abfallenden Neuen Goetheweg.
 
Blick vom Neuen Goetheweg zum Brocken Blick vom Neuen Goetheweg auf die Sendetürme bei Torfhaus Von diesem parallel zur Bahnstrecke verlaufenden Weg bieten sich immer wieder erstaunliche Aussichten. So kann man einen Blick zurück zum Brocken werfen oder die Sendetürme nahe Torfhaus erspähen. Außerdem verläuft der Wanderweg nur wenige Meter von den Schienen entfernt.
 
Harzer Schmalspurbahn nahe Neuem Goetheweg Die meisten Wanderer auf dem Neuen Goetheweg nutzen den Grenzweg am Bodesprung in Richtung Südwesten. Oberer Königsberger WegDadurch war ich auf dem Oberen Königsberger Weg in Richtung Schierke nahezu allein. Am Ende dieses Wegs traf ich wieder auf die Brockenstraße, über die ich am Nationalpark-Haus Schierke wieder in den Ort gelangte.
 
Ab der Haltestelle Schierke/Jugendherberge fuhr ich mit dem Bus längs durch den Ort bis zur Haltestelle Schierke/Stern ans andere Ende. Von dort aus nutzte ich wiederum den Ackerweg bis zu der schon 2 Tage vorher genutzten Schutzhütte im Nationalpark Harz DLFF-0006. Da ich von dort jedoch in ½ Stunde nur 1 QSO erreichen konnte, baute ich die Station wieder ab. Ein gerade am Stern eintreffender Bus brachte mich zurück in die Ortsmitte.
 
DLFF-0608 Kramershai (19.2.2025) nach oben
 
Nach einer mit -11 °C sehr kalten Nacht sollte die Temperatur bei Südostwind mit 2 bis 3 Bft und sonnigem Himmel auf -4 bis 0 °C steigen. Als Ziel hatte ich mir ein DLFF-Gebiet westlich von Schierke ausgesucht. Dieses Gebiet erreichte ich nach 4,4 km über die an der Jugendherberge beginnende Sandbrinkstraße, dann dem Gelben Weg bis zur Rennrodelbahn folgend und den Spechtweg. Nach einem Stück auf dem Kolonnenweg bog ich auf den Richtung Wurmberg führenden Ulmer Weg ab.
 
Schutzhütte und Station am Ulmer Weg Dort steht auf einem einstmals bewaldeten Stück des 1,8 km² großen Naturschutzgebiets Kramershai DLFF-0608 hier eine Schutzhütte. Dem Mast befestigte ich an der Sitzbank davor, während ich die Station windgeschützt in der Hütte aufbaute, in der es einen Tisch und Sitzbänke gibt. Innerhalb von 1¾ Stunden erreichte ich auf 20 und 40 m insgesamt 26 QSOs.
 
Scherstorklippen Mäuseklippe Für den 2,8 km langen Rückweg nutzte ich den Ulmer Weg. Nahe den 694 m hohen Scherstorklippen (GMA DA/SA-190) beginnt der Braunlager Weg. Über diesen erreichte ich den Gestellweg. Von dort nutzte ich den Braunlager Fußweg, der an den 670 m hohen Mäuseklippe (GMA DA/SA-191) vorbei bis nach Schierke führt.
 
DLFF-0609 Harzer Bachtäler (20.2.2025) nach oben
 
Am heutigen Tag sollte es nach einer mit -6 °C nur mäßig kalten Nacht bei mäßig bewölktem Himmel und Südwestwind mit 2 Bft etwa +3 bis +5 °C warm werden. Startpunkt der Wanderung war nochmals Königshütte oder genauer gesagt wiederum die wenige Busstationen von Schierke entfernte Bushaltestelle Königshütte/Alte Brockenstraße. Den Kamm des Gebirgszugs überquerend erreichte ich das Ufer des Spielbachs.
 
Brücke über und Station am Spielbach Station auf dem Brückengeländer Dieser war Teil des heutigen Ziels, dem 13 km² großen Naturschutzgebiet Harzer Bachtäler DLFF-0609. Ich nutzte die erste sich bietende Stelle zum Aufbau der Station. Diese fand ich nach 2,9 km hier in Form einer Brücke über den Spielbach. Den Mast befestigte in der Mitte der Brücke am Holzgeländer, während ich die Station auf dessen Ende aufbaute. Innerhalb von 1¾ Stunden konnte ich bequem in der Sonne stehend insgesamt 25 QSOs auf 20, 30 und 40 m erreichen.
 
Parallel zum Spielbach verläuft ein nahezu ebener Weg. Über diesen erreichte ich die Straße K1353 und nach einem kurzen Stück auf der Bundesstraße B27 den Ort Elend. Da der Bus in Richtung Schierke gerade weggefahren war, absolvierte ich den Rest des 9,2 km langen Rückweg nach Schierke entlang der Kalten Bode durch das NSG Elendstal.
 
Panorama - Blick über Königshütte hinweg nach Osten
 
DLFF-0006 Nationalpark Harz (21.2.2025) nach oben
 
Die Nacht war mit +3 °C sehr mild. Bei bewölktem Himmel und Südwestwind mit 1 bis 2 Bft sollte die Temperatur auf frühlingshafte +8 bis +10 °C steigen. Ausgangspunkt der Wanderung an diesem Tag war die Busstation Drei Annen Hohne. Nach einem kurzen Stück auf der Eschwegestraße bog ich nach Westen ab.
 
Unterstand und Station am Kirchstieg Am Kirchstieg gibt es nach 1,6 km hier einen Unterstand. Dieser liegt im Nationalpark Harz DLFF-0006. Beim Aufbau der Antenne musste ich auf die nur wenige Meter entfernt vorbeiführende Stromoberleitung achten. Empfangsstörungen konnte ich keine feststellen. Auf den 4 zur Verfügung stehenden Bändern erreichte ich bequem in der Sonne sitzend in knapp 2 Stunden insgesamt 32 QSOs.
 
Trudenstein Für den 6,2 km langen Rückweg nutzte ich anfangs den Weg weiter aufwärts bis zum Glashüttenweg. Auf diesem ist der 741 m hohe Trudenstein (GMA DA/SA-036) erreichbar. An der Spinne genannten Wegkreuzung ging ich abwärts bis knapp oberhalb der Bahnlinie der Harzer Schmalspurbahn. Nahezu parallel zu dieser verläuft der Bahnparallelweg bis zum Bahnhof Schierke. Von dort kann man über den Ottoweg Schierke erreichen. Ich wählte die bequemere Straße.
 
DLFF-0006 Nationalpark Harz, DM/SA-001 Brocken (22.2.2025) nach oben
 
Blick vom Brockenrundweg zum Funkturm Brocken und Brockenhotel Obwohl Samstag war und der Gipfel des Brocken somit von Besuchern überlaufen sein würde, hatte ich mir bereits am Vortag eine Fahrkarte für die Harzer Schmalspurbahn gekauft, diesmal Hin- und Rückfahrt für insgesamt 55 €. Ich nutzte wiederum den 1. Zug (10.50 Uhr) ab Schierke.
 
Blick vom Brockenrundweg auf die Harzer Schmalspurbahn Laut SOTA-Regeln ist eine Aktivierung bis zu 25 m unterhalb des jeweiligen Gipfels möglich. Im Fall des Brockens entspricht diese Höhe (1117 m) in großen Teilen dem 1,5 km langen Brockenrundweg. Daher absolvierte ich diesen Rundweg, um dabei einen geeigneten Platz zu finden, der möglichst nicht so stürmig und halbwegs ruhig ist und der sich zum Aufbau der Funkstation eignet. Am Ende steuerte ich den zuerst ins Auge gefassten Platz hinter ein paar vor Wind schützenden Tannen an.
 
Station am Brockenrundweg Den Mast befestigte ich hier an einem schief stehenden Pfahl der hölzernen Wegbegrenzung. Die Station baute ich auf einer wasserfesten Unterlage auf, bevor ich mich auf einer weiteren, jedoch dickeren Unterlage daneben setzte. Zwar war der Brockenrundweg gegenüber dem Plateau rund um den Gipfel weniger stark besucht, doch während des Aufbaus fragten zwei Besucher, was ich da tat. Beide kannten Funkamateure aus ihrem Bekanntenkreis. Beim Morsen in Handschuhen blieben zwar einige Wanderer stehen und schauten neugierig zu. Fragen stellte jedoch keiner, da ich wohl zu konzentriert wirkte und obendrein im frischen Wind dick eingepackt war.
 
Relativ zügig konnte ich auf 17 und 20 m insgesamt 29 QSOs erreichen, die sich für den Nationalpark Harz DLFF-0006 und den SOTA-Gipfel Brocken DM/SA-001 gleichermaßen anrechnen lassen. Nach einer ¾ Stunde beendete ich die Aktivierung, baute ich die Station ab und begab mich zurück zum Brockenbahnhof, um mit der Schmalspurbahn wieder nach Schierke zu fahren.
 
Panorama - Blick vom Brockenrundweg nach Süden
 
Funkstation, QSL-Karten, Dankeschön nach oben
 
Als Stationsausrüstung hatte ich einen für 40, 30, 20 und 17 m ausgelegten Elecraft K1 mit 5 W Sendeleistung, eine Palm Portable Key, einen LiFePo4-Akku mit 3 Ah und diverses Zubehör mit im Gepäck. Als Antenne nutze ich eine Doublet-Antenne. Gegenüber der in deutschen QRP-Kreisen auch als Twisted-Hille bekannt Antenne nutzte ich eine verlängerte Version mit 2 × 9,5 m als Strahler und 8 m für die symmetrische Zuleitung aus verdrillten Drähten. Zusammen mit einem 6 m GFK Portabel-Mast lässt sich diese Antenne gut als Inverted-V aufbauen. Ein paar Heringe aus Kunststoff und kurze Abspannschnüre vervollständigen die Antenne. Einen Balun verwendete ich nicht, da weder Transceiver noch Stromversorgung mit dem Erdboden verbunden sind. Die gesamte Stationsausrüstung wiegt nur 1,8 kg.
 
In der Zwischenzeit wurden schon alle Funkverbindungen in die SOTA- und die WWFF-Datenbank eingefügt. Auch die QSL-Karten an all jene Stationen, die neu für mich waren oder von denen ich in den Vorjahren eine QSL-Karte erhalten hatte, sind bereits auf dem Weg über das QSL-Büro an die Empfänger unterwegs.
 
Ich danke abschließend all den Funkamateuren, die auf meine bestimmt recht leisen Signale geantwortet haben. Und die Funkamateure, deren Signale ich nicht aufnehmen konnte, vertröste ich auf das nächste Mal mit hoffentlich besseren Ausbreitungsbedingungen.